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Zeichen, Vignetten, Bildmotive
Religionen sind geprägt von Symbolen (Zeichen) und symbolischen Handlungen (Zeichenhandlungen). Denn Zeichen sagen oft mehr als viele Worte. Daher sieht man auf religiösen Gegenständen viele, nicht nur auf der Taufkerze.
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IC XC NI KA |
Der erste Buchstabe des klassischen griechischen Alphabets ist das Alpha (= A) und der letzte ist das Omega (= Ω bzw. klein = ω ). Das große Omega ähnelt unserem O. Daher kommt die Redensart: "Das ist das A und O". Diese Redensart bedeutet also "Das ist Anfang und Ende!" oder "Ohne dieses geht es nicht!" oder "Das ist das Wichtigste!". Im christlichen Kontext bedeutet diese Buchstabenkombination: Gott ist Anfang und Ende.
Das (Alpha) und Ω (Omega) gehört als Zeichen auf die Osterkerze; es ist auch auf vielen Taufkerzen abgebildet und gehört zu den häufigsten Taufkerzenmotiven.
In der christlichen Zeichensprache finden wir viele griechische Buchstaben und Bilder. Das liegt daran, dass das Urchristentum in Griechenland beheimatet war. Griechisch ist daher die Sprache des Neuen Testaments.
Bei dieser bildhaften Darstellung handelt es sich um ein Monogramm.* Nehmen wir von "Jesus Christus" den ersten, den mittleren und den letzten Buchstaben, so erhalten wir die Buchstabenkombination: IHS. Diese Buchstabenfolge nennt man Jesusmonogramm. (Nicht zu verwechseln mit dem Christusmonogramm (XP), das weiter unten beschrieben ist.) Das Jesusmonogramm finden wir insbesondere auf auf den Abendmahlsgeräten (Kelch / Teller) und auf Tüchern an Altar und Kanzel (Antependien).
* Ein Monogramm ist ein kunstvoll gestaltetes Kürzel eines Namens (zumeist aus den Anfangsbuchstaben von Vor- und Nachname gebildet).
Jesus trägt den Ehrentitel "Messias" , das heißt "Der Gesalbte". In griechischer Sprache lautet dieser Titel "Christus". Griechisch beginnt Christus aber mit X (ausgesprochen: Chi. Das ist unser Ch). Der zweite Buchstabe des Wortes "Christus" schreibt sich im Griechischen P (ausgesprochen Ro. Das ist unser R). X und P sind also in der griechischen Sprache die ersten beiden Buchstaben von Christus. X und P grafisch zusammen gestaltet, sind also das CHRISTUSMONOGRAMM. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Jesusmonogramm (JHS), das weiter oben beschrieben ist. Das Christusmonogramm finden wir an verschiedenen Gegenständen unserer christlichen Kirchen; auch als Bildhaftes Zeichen auf Taufkerzen ist es verbreitet.
Griechische Buchstaben spielen in der christlichen Symbolik eine wichtige Rolle; denn in Griechenland wurden in früher Christenheit bedeutende Gemeinden gegründet, und das neue Testament ist ursprünglich in griechischer Sprache verfasst.
ICHTHYS ist das griechische Wort für Fisch. Es galt in der frühen Christenheit als "Geheimcode", an dem sich Christen untereinander erkannten. ICHTHYS besteht aus den Anfangsbuchstaben der Worte Jesus Christus Theoú (Gottes), Hyiós (Sohn), Sotér (Erlöser). Da das CH griechisch ein X ist, das TH greichisch ein Θ und das S griechisch ein Σ, erklärt sich die Schreibweise von IXΘYΣ, die wir oben im Fisch sehen.
Der Fisch
Der Fisch ist eines der ältesten Zeichen für Christen; und auch heute noch ein verbreitetes christliches Bildmotiv. Bevor das Kreuz zum Symbol der Christenheit wurde, war der Fisch das zentrale Zeichen der Christen. Der Fisch war zur Zeit der Christenverfolgung das geheime Erkennungszeichen der Christen. Oftmals geben sich Christen mit dem Fischsymbol als gläubige Christen zu erkennen. Daher sieht man den Fischaufkleber oftmals hinten am Autoheck. In unterschiedlicher graphischer Gestaltung ist der Fisch ein beliebtes Ornament auf Taufkerzen.
Der Kelch ist ein altes Zeichen des Leidens. Jesus rief: "Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!" (Matthäus 26,39) Doch Gott ließ den Kelch nicht an seinem Sohn vorüber gehen. Denn "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab ..." (Johannes 3,16).
So wurde der Kelch im Christentum zum Symbol der Opferbereitschaft Gottes, also zum Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen. Gemeinsam mit dem Brot ist der Kelch auch Zeichen der Eucharistie (Abendmahl); also der Zuwendung Gottes zu den Menschen. Auf der Taufkerze kann das Bild des Kelches ausdrücken: Gott ist für dich da! Er schenkt dir die Fülle des Lebens. Er opfert sich für dich!
A) Die Taube als Friedenstaube
Eine Taube brachte einen frischen Ölzweig zu Noah auf die Arche. Noah erkannte daran, dass das Wasser nachließ. Gott hatte also wieder Frieden mit den Menschen geschlossen. So wurde die weiße Taube (mit Zweig im Schnabel) zum Zeichen des Friedens. (1. Buch Mose, Kapitel 8.)
B) Die Taube als Zeichen für den Heiligen Geist
Wir Christen glauben, dass bei der Taufe der Geist Gottes auf den Menschen kommt. Dies wird durch eine herabschwebende Taube (oft mit Heiligenschein) dargestellt. Denn als Jesus im Jordan getauft wurde "tat sich der Himmel auf und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben". (Matthäusevangelium, Kapitel 3, Vers 16) Die herabstürzende Taube als Zeichen für den Heiligen Geist ist das älteste Tauf-Bildmotiv. Auch als Friedenstaube mit Zweig im Schnabel findet man sie auf Taufkerzen und Taufurkunden bzw. Patenurkunden abgebildet.
A) Wasser als Zeichen des Lebens
Ohne Wasser ist kein Leben möglich. Seit Menschengedenken bedankt man sich daher bei Gott für das Wasser. Im Alten Testament finden wir viele Texte, die dieses belegen. Das Symbol Wasser drückt aus: Danke für das Leben.
B) Wasser als Element der Taufe
Das Wort taufen kommt von "tauchen". Johannes der Täufer tauchte die Menschen ins Wasser des Jordan. So "tauchte" (taufte) er auch Jesus. Diese rituelle Handlung sollte zeigen: Der "alte, gottlose Mensch" wird "weggetaucht"; ein "neuer Mensch an Gottes Seite" wird aus dem Wasser gezogen. Taufe ist ohne Wasser nicht denkbar. Wasser als Symbol drückt aus: Gott schenkt "neues Leben" durch die Taufe.
Wasser ist mehr als nur ein Symbol - es ist das Taufelement. Es gibt keine Taufe ohne Wasser. Das Wassersymbol in der Form von Wassertropfen oder Wellen ist ein beliebtes Bildmotiv zum Verzieren für Taufkerzen.
Jesus wurde ans Kreuz genagelt
Auf jeder Osterkerze finden wir dahern fünf rote Nägel. Sie symbolisieren die fünf Wunden, die man Jesus bei der Kreuzigung zufügte (an Händen, Füßen - und an der Körperseite durch eine Lanze). Nägel als christliches Symbol sind also Zeichen für das Leid, dass Jesus auf sich nimmt. Die Nägel zeigen: Gott leidet mit den Menschen.
Das Nagelkreuz / Das Kreuz von Coventry
Die Stadt Coventry in Mittelengland wurde am 11. November 1940 durch den deutschen Luftangriff weitgehend zerstört. In der Asche der völlig niedergebrannten Kathedrale fand der Dompropst große Zimmermannsnägel. Drei davon ließ er zu einem Kreuz zusammensetzen. Über dieses Nagelkreuz ließ er an die Wand schreiben: "Vater vergib". Dieses "Nagelkreuz von Coventry" steht nun dort in der neu errichteten Kathedrale. In vielen Kirchen der Welt (auch in Deutschland) findet man Nachbildungen. Das Nagelkreuz wurde zum Zeichen der Versöhnung unter den Völkern.
In alttestamentlicher Zeit ist das Lamm ein Opfertier. Für die Sünden der Menschen wurde es Gott rituell geopfert. Auf diese Weise wollte man Gott milde stimmen und Vergebung erhalten. Die Christen verneinten diesen Brauch denn "Jesus ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt" (Johannesevangelium, Kapitel 1, Vers 29). Der Apostel Paulus ergänzt: "Auch wir haben ein Opferlamm, das ist Christus, der geopfert ist." (1. Korintherbrief, Kapitel 5, Vers 7). Das Lamm wurde zum Sinnbild für Jesus. In der frühen Christenheit, als die menschliche Darstellung Jesu noch verboten war, wurde er zumeist so dargestellt. Das "Lamm Gottes" gehört zu den häufigsten und beliebtesten bildhaften Zeichen auf Taufkerzen.
Da in den ersten Jahrhunderten sehr viele Christen Seefahrer waren, wurden Gegenstände aus der Seefahrt (Schiff / Steuerrad / Segel) gerne mit dem Kreuz in Verbindung gebracht. Diese Sinnbilder bedeuten "Gott schützt uns im Sturm" (Schiff); er gibt ein Ziel an (Steuerrad); er hält uns in Bewegung (Segel). So bildete man den Anker in einer Weise dar, dass man entweder offensichtlich oder wie in einem Suchbild ein Kreuz erkennen konnte. Unterschiedliche Ankerkreuze wurden zum verbreiteten christlichen Symbol. Es bedeutet: "Gott gibt Halt", "Jesus sorgt dafür, dass wir den Stürmen des Lebens nicht hilflos ausgeliefert sind", "Gott lässt uns nicht abtreiben".
Die Buchstabenkombination IC XC NI KA ist ein Christogramm*. Man findet diese Buchstabenfolge häufig grafisch kombiniert mit dem griechischen oder lateinischen Kreuz. Dieses Sinnbild kommt aus dem griechisch orthodoxen Bereich und war im Mittelalter im gesamten Christentum sehr bekannt. Man fand es nicht nur in Kirchen und auf sakralen Gegenständen; es zierte auch Münzen, Flaggen und Siegel. Es bedeutet: Jesus Christus ist der Sieger. Dazu muss man wissen: Das "C" ist eine alte Form des Buchstaben "S". Das griechische X (Chi) ist unser CH; das griechische Wort "NIKA" bedeutet "Sieger".
So ist das "Geheimnis" deutlich: JESUC XCHRISTO IST NIKA.
* Wir haben weiter oben schon das Jesus-Monogramm (IHS) und das Christus-Monogramm (XP) kennen gelernt. Die Vorsilbe Mono (= allein) besagt, dass ein Name allein durch Buchstaben (ein oder zwei Buchstaben) dargestellt ist. Bei IC XC NI KA handelt es sich also genaugenommen nicht um ein Monogramm, denn es sind viele Buchstaben, die zudem nicht nur für einen Namen, sondern für eine ganze Aussage stehen. Wir nennen es also nicht Christusmonogramm, sondern Christogramm.
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